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1. Deutsche, insbes. brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis auf Friedrich d. Gr. - S. 22

1899 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
22 Fünfter Zeitraum. Von 1517 Ms 1648. Besonders die letzte Frage wurde die Quelle zahlloser Streitigkeiten, die schliesslich zum Dreissigjährigen Kriege führten. 4. Karls V. Abdankung und Tod. So sah Karl V. das Werk seines Lebens gescheitert. Da beschloss er sich von der Welt zurückzuziehen. Im Jahre 1556 dankte er als deutscher König ab und ging in das spanische Kloster San Yuste (in Estremadura), wo er 1558 gestorben ist. In Spanien, Neapel, Mailand und Burgund (den Niederlanden, — die somit von Deutschland losgerissen wurden) folgte ihm sein Sohn Philipp Ii., in Österreich sein Bruder Ferdinand I., der auch zum Kaiser erwählt wurde (1558 — 1564). Zweiter Abschnitt. Zeitalter der Gegenreformation und des Dreissigjährigen Krieges. I. Die Zeit der Gegenreformation. 1. Das Wesen der Gegenreformation. Die Wirkung der Reformation auf die katholische Kirche bestand darin, dass 1. die Kirche gezwungen wurde, die sittlichen Schäden, die ihr im 14. und 15. Jahrhundert anhafteten, abzustellen; 2. sie es sich zur Aufgabe setzte, den Protestantismus zu bekämpfen. Diese Bestrebungen fasst man unter den Namen der Gegenreformation zusammen. Die sittliche Besserung der Kirche erfolgte durch die Bestimmungen des Tridentiner Konzils, welches von 1545 — 1563 mit Unterbrechungen zu Trient (oder Trident, in Tirol an der Etsch) — zeitweise in Bologna — tagte. Angeblich als allgemeines Konzil zur Beilegung des kirchlichen Streites berufen (§ 26), stand es von vorn herein unter dem ausschliesslichen Einflüsse des Papstes. Die innere Bekämpfung des Protestantismus geschah

2. Deutsche, insbes. brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis auf Friedrich d. Gr. - S. 10

1899 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
10 Fünfter Zeitraum. Von 1517 bis 1648. 4. Karl V. und der Reichstag zu Worms. 13. a) Karls V. Wahl und Stellung zur Reformation. Kaiser Maximilian starb 1519. Als Bewerber um die deutsche Krone traten zwei ausländische Fürsten auf: Franz I. von Frankreich und Karl V., der Erbe des spanisch-habsburgischen Weltreiches. Durch Bestechungen sachten beide die Stimmen der Kurfürsten zu erlangen. Schliesslich wurde 1519 der 19jährige Karl V. gewählt; er regierte von 1519—1556. Karl konnte nur ein Gegner der Reformation sein. 1. In Gent geboren, in den Niederlanden und in Spanien erzogen, hatte er für das, was Luther, was das deutsche Volk wollte, gar kein Verständnis; konnte er doch nicht einmal deutsch sprechen. 2. Er war der Besitzer eines Weltreiches, das die habsburgischen Erblande in Deutschland, Burgund, Neapel-Sicilien und die spanische Monarchie mit ihrem ungeheuren Kolonialgebiet (§ 3 Ende) umfasste (vgl. Ii. Teil § 117): Ferdinand v. Aragon Isabella v. Kastilien j Maximilian Maria Johanna die Wahnsinnige Philipp Karl Y. Als dem Herrn eines solchen Reiches musste Karl V. an der Erhaltung der Glaubenseinheit seiner Unterthanen liegen; und da die Reformation in Spanien und Italien niemals Boden finden konnte, blieb für sein Reich als gemeinsame Religion nur die katholische übrig. 3. Unter den europäischen Fürsten war Karls geborener Gegner Franz I. von Frankreich. Gegenstände des Streites waren: a. das Herzogtum Burgund (Bourgogne), das in französischen Besitz gekommen war (Ii. Teil § 115 Ende); b. das Herzogtum Mailand, das altes Reichslehen war, aber von den Franzosen erobert worden war (Ii. Teil § 116 Ende). In dem um diese Länder bevorstehenden Kampfe musste Karl Y. viel an der Unterstützung des Papstes liegen. Er konnte

3. Deutsche, insbes. brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis auf Friedrich d. Gr. - S. 77

1899 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Fünfter Zeitraum (1517 —1648). 1547 Johann Friedrich wird bei Mühlberg von Herzog Alba besiegt und gefangen. Philipp von Hessen gefangen. Kursachsen kommt an Moritz (Albertinische Linie). 1548 Das Augsburger Interim. 1552 Fürsten Verschwörung unter Moritz von Sachsen gegen den Kaiser. Die Bistümer Metz, To ul, Verdun von Frankreich besetzt. 1552 Der Fassauer Vertrag. 1555 Religionsfriede zu Augsburg: das katholische und luthe- rische Bekenntnis gleichberechtigt. Kein dauernder Friedenszustand möglich. 1556 Karl V. dankt ab und geht nach San Yuste in Spa- nien (f 1558). In Spanien, Neapel, Mailand und den Niederlanden folgt sein Sohn Philipp Ii., in Österreich sein Bruder Ferdinand I. 1556 —1648 Zweiter Abschnitt. Zeitalter der Gegenreformation und des Dreissigjährigen Krieges. 1556 —1618 I. Die Zeit der Gegenreformation. 1540 Stiftung des Jesuitenordens durch den Spanier Ignatius Loyola. 1545 —1563 Das Tridentiner Konzil. 1509 —1564 Johann Calvin. Sein Wirken in Genf. Verbreitungsgebiet des Luthertums: Deutschland, Schweden, Norwegen, Dänemark; der Zwinglischen Lehre: die deutsche Schweiz, Teile von Süddeutschland; des Calvinismus: die französische Schweiz, Niederlande, Teile von Deutschland, Frankreich (Hugenotten), Schottland und England. Abfall der Niederlande von der Herrschaft Philipps Ii. von Spanien (Margarete von Parma, Herzog Alba); Hinrichtung Egmonts. Die Niederlande erkämpfen ihre Freiheit unter Wilhelm von Oranien.

4. Deutsche, insbes. brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis auf Friedrich d. Gr. - S. 15

1899 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Erster Abschnitt. Die deutsche Reformation bis zum Augsburger Religionsfrieden (1555). 15 C) Diese Einrichtungen nahmen Luthers Arbeitskraft gewaltig in Anspruch. Er hatte die Mönchskutte nun abgeworfen und verheiratete sich 1525 mit der ehemaligen Nonne Katharina von Bora. Mit der Umgestaltung des Gottesdienstes ging er vorsichtig und behutsam vor. Auf Visitationsreisen ordnete er die kirchlichen Angelegenheiten. Dem evangelischen 'S olke schenkte er zahlreiche Kirchenlieder. Auch für die Gründung, Hebung und Besserung der Schulen war er unermüdlich thätig, als Grundlage des Religionsunterrichts schrieb er den grossen und den kleinen Katechismus. Neben ihm wirkte in erster Linie Philipp Melanchthon, der sich den Ehrennamen eines „Praeceptor Germaniae“ erwarb, ferner auch Justus Jonas, Bugenhagen, Spalatin u. a. 3. Karls V. Kriege von 1521 — 1529. Dass die Reformation solche Fortschritte machen konnte, war nur möglich, weil Karl V., in Kriege mit Frankreich (§ 13, 3) und den Türken verwickelt, seine 1521 zu Worms kundgethanen Absichten nicht verwirklichen konnte. a) Der erste Krieg Karls V. mit Franz I. (1521 —1526) verlief für den französischen König unglücklich, zumal sein mächtigstei Vasall, Karl von Bourbon, auf Karls Seite trat. Die entscheidende Schlacht erfolgte bei Pavia, in der Franz besiegt und gefangen genommen wurde (1525). Im Frieden zu Madrid musste er aut Italien und sogar das Herzogtum Burgund (Bourgogne) verzichten. Nicht glücklicher für Franz verlief der zweite Krieg (1526 bis 1529). Die deutschen Landsknechte erstürmten und plünderten Rom, als Papst Clemens Vii. auf die Seite Frankreichs tiat, und im Frieden zu Cambrai (an der oberen Schelde), den man den „ Damen frieden“ nennt, weil er durch Karls Tante und Franzens Mutter vermittelt wurde, gab Franz alle Ansprüche auf Italien auf; doch blieb die Bourgogne bei Frankreich. b) Die Türken machten unter dem kriegerischen Sultan Su-leiman Ii. (Soliman) einen gewaltigen Vorstoss gegen Europa. Nach der Eroberung von Rhodos, von wo der Johanniterorden verdrängt wurde (Ii. Teil § 83), griff Suleiman, im Bunde mit König Franz I.,

5. Deutsche, insbes. brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis auf Friedrich d. Gr. - S. 24

1899 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
24 Fünfter Zeitraum. Von 1517 bis 1648. wurden, in Schottland und von da aus in England; hier nannte man die Calvinisten oft Puritaner (von lat. purus = rein). 3. Kämpfe des Katholizismus und Calvinismus. a) Der Abfall der Niederlande von Spanien. Philipp Ii. sandte als Regentin nach den Niederlanden zuerst seine Stiefschwester Margarete von Parma, und als diese ihm nicht strenge genug war, den finstern Herzog Alba. Die staatlichen Vorrechte (Privilegien) der niederländischen Provinzen und der Calvinismus sollten blutig unterdrückt werden. Den ritterlichen Grafen Egmont liess Alba hinrichten. Darauf erhob sich das niederländische A olk gegen die spanische Gewaltherrschaft unter dem Prinzen Wilhelm von Oranien. Das Ergebnis des langdauernden Kampfes war, dass die nördlichen Provinzen mit germanischer Bevölkerung sich von Spanien losrissen und einen republikanisch regierten Staat unter einem „Statthalter“ bildeten, während die südlichen Provinzen mit überwiegend romanischer (wallonischer) Bevölkerung bei Spanien blieben. Im 17. Jahrhundert wurde die Republik der Niederlande die erste Seemacht, gründete ein grosses Kolonialreich, vornehmlich in Südostasien, und entfaltete eine reiche Thätigkeit auch auf dem Gebiet der Wissenschaft und Kunst, namentlich der Malerei. b) Ebenso unglücklich für Philipp Ii. endete ein Krieg, in den er mit England geriet. Hier war die „Hochkirche“ eingeführt worden, die in ihrer Lehre protestantisch war, jedoch die bischöfliche Verfassung beibehalten hatte (an der Spitze standen die Erzbischöfe von York und Canterbury). Als die Königin Elisabeth aus dem Hause Tudor — unter ihr nahm England einen grossartigen Aufschwung — die katholische Königin Maria Stuart von Schottland, die aus ihrem Lande vertrieben und zu ihr geflüchtet war, hinrichten liess, sandte Philipp die furchtbare Armada aus, die jedoch elend zu Grunde ging (1588). c) In Frankreich entstanden die verheerenden, mit Unterbrechungen mehr als 30 Jahre dauernden Hugenotten kriege, in deren Verlauf sich der Frevel der Pariser Bluthochzeit oder Bartholomäusnacht (1572) ereignete, wo viele Tausende von Hugenotten hingemordet wurden. Sie wurden beendigt durch

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 57

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich I. Barbarossa, 3. Kreuzzug, Heinrich Vi. 57 reiches in Sicilien und Unteritalien, vermählte. Den Päpsten raurbe baburch der Rückhalt an den Normannen genommen und die Vereinigung des Normannenreiches mit dem Reichsgebiete vorbereitet. Sein thatenreiches "Öebeit beschloß der Kaiser auf dem brüten Kreuzzuge. 3. Ter Dritte Kreuzzug 1189 — 1192. liso- Jm Jahre 1187 hatte Salabiii, der Sultan von Syrien und ns? Ägypten, Jerusalem erobert und den Christen Palästina bis auf einige Küstenstäbte abgenommen. Auf die Nachricht hiervon nahmen die brei ersten Fürsten der abergläubischen Christenheit das Kreuz: der Kaiser Friedrich und die Könige Philipp Ii. August von Frankreich und Richarb Löwenherz von En glaub. Das beutsche, trefflich ausgerüstete Heer zog die Donau hinab durch Ungarn nach Konstantinopel. Nur durch Gewalt erzwang sich Friedrich den Durchzug durch Thraeien und die Überfahrt nach Kleinasien. Bei Jfonium1) schlug er ein sarazenisches Heer und bahnte sich durch biefen Sieg den weitern Weg durch Kleinasien. In Gilicien2) bei ©eleucia aber ertrank der greife Kaiser im Flusse Seleph (Kalikabnus)^). ^ Nach dem Tode des Kaisers kehrte ein großer Teil des deutschen Heeres nach Hause zurück, den Rest führte des Kaisers zweiter Sohn Friedrich von Schwaben nach Accon4), wo auch die Franzosen und die Englänber, welche den Weg zur See genommen hatten, getanbet waren. Nach zweijähriger Berteibigung mußte sich Accon ergeben. Bei der Belagerung biefer Stadt würde im Jahre 1190 zur Pflege^ der noo deutschen Kranken das einst zu Jerusalem begrünbete beutsche epital wieberhergestellt. Aus biefent Krankenpflegerorben ist im Jahre 1198 der Deutsche Ritterorbeit hervorgegangen. Infolge der Uneinigkeit zwischen Richarb Löwenherz und Philipp August konnten keine bebeutenben Erfolge weiter über die Türken errungen raerben. Nach dem Abzüge der Franzosen schloß Richarb Löwenherz mit Salabin einen Waffenstillstanb, nach welchem den Christen ein Strich an der syrischen Küste von Tyrus5) bis Joppe6) verblieb und der Zutritt zu den heiligen Orten gestattet würde. Dann verließ auch er Syrien. 1) Jkoninm ist im mittlern Kleinasien gelegen, auf der Straße von Konstantinopel nach Tarsus. 2) Cilicien ist die südöstlichste Landschaft Kleinasiens. 3) Die schöne Sage, nach welcher der Kaiser Friedrich mit seinen Helden verzaubert in der Tiefe des Kyffhäusers sitzt und einst wieder auferstehen wird, um das Reich in seiner alten Herrlichkeit wiederherzustellen, bezieht sich nicht nur auf Friedrich Barbarossa, souderu ganz besonders auf Kaiser Friedrich Ii. 4) Accon liegt an der Küste Phöuiciens, nordwestlich vom See Liberias. 5) Tyrus lag im alten Phönicien, nördlich von Accon. 6) Joppe liegt westlich von Jerusalem.

7. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 58

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Dritter Zeitraum. Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. H90-1197 3. Heinrich Ti. 1190-1197. Auf Friedrich I. folgte sein ältester Sohn Heinrich Vi., der das Kaisertum der Staufer auf seinen Höhepunkt gebracht hat. Im Anfange seiner Regierung hatte er einen schweren Stand. Nach dem -Lode Wilhelms Ii., des letzten Normannenkönigs, wollte Heinrich das Normannenreich als das Erbe seiner Gemahlin Konstanze an sich nehmen. Die Normannen aber wiesen den fremden Herrscher zurück und erhoben den Grafen Tankred, einen Neffen der Konstanze, auf den Thron. Der Versuch Heinrichs, den Normannenstaat mit Waffengewalt zu nehmen, war erfolglos. In Deutschland entstand währenddessen eine allgemeine Fürstenverschwörung, an deren Spitze Heinrich der Löwe stand, der nach Deutschland zurückgekehrt war, als Friedrich Barbarossa zum dritten Kreuzzuge aufgebrochen war. Auch Richard Löwenherz, des Herzogs Schwager, war im Bunde gegen den Kaiser. Als König Richard auf seiner Heimfahrt von Palästina in Verkleidung durch Deutschland nach England zu gelangen suchte, wurde er bei Wien erkannt, durch den Herzog Leopold von Österreich festgenommen und dem Kaiser Heinrich übergeben, der ihn auf der Burg Trifels*) gefangen setzte. Richard, der an Philipp August von Frankreich, seinen Gegner, ausgeliefert zu werden fürchtete, bot jetzt selbst alles auf, um Heinrich . den Löwen und seine Verbündeten zur Niederlegung der Waffen zu bewegen. Erst als die Fürsten sich unterwarfen, wurde Richard gegen Zahlung eines bedeutenden Lösegeldes freigegeben. Dadurch hatte Heinrich reichliche Mittel, um abermals einen Heereszug zur Gewinnung des Normannenstaates zu unternehmen. Tancred war gestorben, sein Sohn Wilhelm Iii. noch ein Kind und Heinrich konnte das Erbe seiner Gemahlin in Besitz nehmen. Die Weltmachtstellung des deutschen Kaisertums der Staufer schien verwirklicht. Darnach stellte Heinrich Vi. an die deutschen Fürsten die Forderung, die deutsche Krone für erblich im Hause der Staufer zu erklären. Dafür^ wollte er die Erblichkeit aller Lehen zugestehen und Süditalien und Sicilien dem deutschen Reiche einverleiben. Aber die meisten Fürsten widerstrebten diesem Plane, und der Kaiser mußte sich vor der Hand damit begnügen, seinen jungen Sohn Friedrich zu seinem Nachfolger wählen zu lassen. Heinrich Vi. war ein gewaltiger Herrscher. Als letztes Ziel schwebte ihm die Errichtung einer Weltmonarchie vor, welche alle Länder des alten römischen Reiches umfassen sollte. In Sicilien ließ er die Oberlehnshoheit des Papstes völlig unbeachtet; dort sowie in ganz Italien gebot er, ohne Widerstand zu finden. Richard Löwen- 1) Trifels liegt in der bayrischen Pfalz.

8. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 63

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Ii., Konrad Iv., Ende der Staufer. 63 der Sieg in der ersten Zeit auf seine Seite. Zuletzt aber wandte sich das Glück, und den Kaiser traf Schlag auf Schlag. Bei Parmas erlitten die Kaiserlichen infolge eigener Unachtsamkeit eine schwere Niederlage. Peter von Vinea, der Vorsteher der kaiserlichen Kanzler, zugleich mit anderen hohen Ämtern betraut und des Kaisers vertrauter Ratgeber, geriet in den Verdacht, einen Anschlag auf Friedrichs Leben gemacht zu haben, und entging der Todesstrafe nur durch Selbstmord. Euzio, der Lieblingssohn Friedrichs, wurde von den Bolognesern?) gefangen genommen. Dennoch verzagte Friedrich nicht. Schon war er nach einigen kleinen Erfolgen zu einem gewaltigen Zuge nach Bur-cmnd aufgebrochen, um den Papst aus Lyon zu vertreiben, als ihn der Tod ereilte. „ 1250 Friedrich Ii. war ein hochbegabter Mann, von starker Willenskraft, unermüdlich im Kampfe und unerschöpflich in Hilfsmitteln. Der Kunst und Wissenschaft ergeben, der Kirche nicht abgeneigt, aber ihrer Herrschsucht feindlich, war er seinen Zeitgenossen an Bildung und Ausklärung weit überlegen. Er ruht wie fein Vater im Dome zu Palermo. Nicht sowohl auf Friedrich 1., als vielmehr auf diesen Friedrich Ii. bezieht sich die Sage, daß der Kaiser nicht gestorben sei, sondern im Kyffhänser verzaubert schlafe und einst aufwachen werde, um das deutsche Reich zu alter Macht und Herrlichkeit zu erheben. 6. Konrad Iv. 1250—1254. Das Ende der Staufer. 125« Konrad Iv. verließ bald nach dem Tode seines Vaters Deutschland, um sein sieilisches Erdreich, das der Papst den Staufern zu entziehen drohte, in Besitz zu nehmen. Es gelang ihm, Neapel zu gewinnen; aber als er sich zum Kampfe gegen den erbitterten Papst selbst anschickte, starb er 1254 mit Hinterlassung eines unmündigen Sohnes Konrad, den die Italiener Konradino genannt haben. Für den Knaben führte anfangs Manfred, ein jüngerer Bruder Konrads Iv., die Regentschaft, bald siegreich, bald vom Papste hart bedrängt. Da er aber das Reich seinem Hause nicht anders erhalten konnte, nahm er selbst die Krone an. Nun bannte ihn der Papst, rief Karl von Anjou, den Bruder des französischen Königs Ludwig Ix., nach Italien und belehnte ihn mit dem Normannenreiche. In der Entscheidungsschlacht bei Ben event verlor Manfred gegen die Franzosen im Jahre 1266 Thron und Leben. _ _ 1266 Zwei Jahre daraus zog Konradin, von den Italienern selbst gerufen, mit einer kleinen Schar deutscher Krieger aus, um das Erbe seiner Väter zurückzugewinnen. Schon hatte er bei Tagliacozzo^ 1268 1) Parma liegt am Parma, einem südlichen Zuflusse des mittleren Po. 2) Bologna liegt am Remo, östlich von den Apenninen. 3) Tagliacozzo liegt östlich von Rom.

9. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 64

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Dritter Zeitraum. Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. über die Franzosen gesiegt und sein Heer sich plündernd zerstreut, als Karl, welcher seine fliehenden Truppen wieder gesammelt hatte, aus einem Hinterhalte hervorbrach und den Sieg zurückgewann. Konradin wurde auf der Flucht gefangen und an Karl von Anjou ausgeliefert, der ihn zu Neapel hinrichten ließ. Mit dem letzten Staufer starb sein Freund Friedrich von Baden (auch Friedrich von Österreich genannt) durch Henkers Hand. Sicilien und Neapel blieben in den Händen Karls von Anjou. 1282 Aber im Jahre 1282 brach in Sicilien ein Aufstand aus, die „siei-lianische Vesper" genannt, der mit der Vertreibung der Franzosen von der Insel endete. Die Sicilianer riefen den Schwiegersohn Manfreds, den König Peter von Aragonien, zu ihrem Könige aus, und Peters Nachkommen vertrieben später die Anjou auch aus Neapel. Nach dem Tode Konrads Iv. war in Deutschland der „Pfaffenkönig" Wilhelm von Holland alleiniger König; doch blieb er ohne 1256 Macht und Ansehen, ein „Schattenkönig". Er fiel im Jahre 1256, als er die freien Friesen unterjochen wollte. Ende der Kreuzzüge. Der Untergang des staufischen Kaiserhauses und die Erschöpfung der Kirche und der Staaten infolge der Bürgerkriege bewirkten auch, daß der Kampf gegen die Feinde der Christenheit ruhte. Daher gingen die Erwerbungen Friedrichs Ii. im gelobten Lande bald wieder an die Mohammedaner verloren. Die beiden letzten Kreuzzüge wurden von Ludwig Ix. dem Heiligen von Frankreich unternommen und verliefen ohne jeden Erfolg. Der erstere war gegen Ägypten, dessen Beherrscher auch Herren von Syrien waren, gerichtet, der zweite gegen Tunis. Der französische König selbst i2<o, i29i starb im Jahre 1270 vor dieser Stadt. Im Jahre 1291 ging endlich Accon, die letzte Besitzung der Christen int Morgenlande, an die Mameluken, die stehende Truppe der ägyptischen Sultane, verloren. Der Orden der Johanniter siedelte nach Rhodus^, später nach Maltas über; der Hochmeister des Deutschen Ordens nahm seinen Sitz in Venedig, seit 1309 in der Marien bürg in Preußen. 7. Folgen -er Krcuzzügc. Die Kirche. Durch die Kreuzzüge wurde das Ansehen und die Macht der Päpste außerordentlich gehoben. Die Päpste hatten sie veranlaßt und behielten auch ihre Leitung. Da viele Ritter zu ihrer Ausrüstung ihre Güter verpfändet hatten, ohne sie später wieder einlösen zu können, so steigerte sich zugleich der Reichtum der Kirche. Im 1) Rhodus liegt gegenüber der Südwestecke von Kleinasien. 2) Malta liegt südlich von Sicilien.

10. Lebensbilder aus der neueren Geschichte - S. 58

1898 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
58 Letzte Zeiten. Letzte Zeilen. Der Kurfürst liebte große Gedanken und kühne Thaten. So lange er lebte, hatte er gewünscht, über die See mit fremden Völkern in fernen Ländern Handel zu treiben. Davon erfuhr ein kluger Holländer und erbot sich, Schiffe zu bauen oder zu kaufen und unter dem Schutze der kurfürstlichen Flagge übers Meer zu führen. Mit Freuden nahin der Kurfürst an. So spielte zuerst um die Zeit des Schwedenkriegs die brandenburgische Flagge an den Mastspitzen hochbordiger Schiffe im Winde. Etwas später segelten des Kurfürsten Schiffe zu den Negern an der Goldküste von Afrika. Der Major Otto von der Groben schloß mit den dort wohnenden Stämmen einen Vertrag, erwarb von ihnen Land und baute die Festung Groß-Friedrichsburg; man sah die weiße Flagge mit dem roten Adler von Brandenburg über den Palmenwipfeln wehn. Später wurden noch drei andere kleine Festungen angelegt, um den Handel mit den Negern zu beschützen. Aber in der Ungunst späterer Zeiten überließ der Enkel des Großen Kurfürsten die kleinen Kolonieen gegen eine geringe Summe den seemächtigen Holländern. König Ludwig Xiv. sprach in dieser Zeit: „Ich bin katholisch und jedermann in meinem Lande soll auch katholisch sein." Des Königs Großvater aber, König Heinrich Iv. z hatte den Evangelischen in Frankreich gelobt, sie sollten bei ihrem Glauben bleiben dürfen und niemand sie verfolgen in ewigen Zeiten. Dieses Gesetz hatten die
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